Ein neuer Ort der Begegnung im Herzen Fürstenfeldbrucks - Einweihung des Niederbronnerplatzes am 09.10.2009

Im Rahmen des Festaktes zum 150-jährigen Jubiläum der Niederbronner Schwestern in Fürstenfeldbruck können wir auch einen bedeutenden Meilenstein für die Aufwertung der Fürstenfeldbrucker Innenstadt würdigen. Die Umgestaltung des ehemaligen Pausenhofes des alten Graf-Rasso-Gymnasiums zu einer neuen Quartiersmitte mit der neuen Bezeichnung Niederbronnerplatz ist großenteils abgeschlossen.

OB Sepp Kellerer weihte am 09. Oktober 2009 gemeinsam mit der Generaloberin der Niederbronner Schwestern, Schwester Lucella Maria Werkstetter sowie Schwester Marie Petra Beck und im Beisein zahlreicher geladener Gäste den neuen Platz offiziell ein. In diesem Zusammenhang unterstrich er auch die langjährige aufopferungsvolle Hingabe der Schwestern beim Dienst an den Menschen.

Dass dieses Areal deutliches Potenzial für die Entwicklung eines attraktiven, öffentlichen Aufenthaltsbereiches für alle Generationen birgt, resultierte bereits aus Überlegungen im Rahmen des Modellvorhabens „lebenfindetinnenstadt“. Die intensive Bürgerbeteiligung hat dabei zahlreiche neue Perspektiven eröffnet. Außerdem wurde das Projekt in das Modellvorhaben „Experimenteller Wohn- und Städtebau“ (ExWoSt) des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung aufgenommen, das die Entwicklung generationenübergreifender Stadtquartiere finanziell und konzeptionell fördert.

Die örtlichen Gegebenheiten bieten sehr gute Voraussetzungen, den Platz in diesem Sinne zu entwickeln. Der Anteil der älteren Wohnbevölkerung ist durch mehrere Alten- und Pflegeheime in der unmittelbaren Umgebung vergleichsweise hoch. Andererseits soll in diesem Quartier verstärkt auch attraktives Wohnen für junge Familien entstehen.

Merkmale der neuen Platzgestaltung:

Ein wesentliches Merkmal der ursprünglichen Beschaffenheit des Platzes ist, dass markante Einfassungen z.B. durch Häuserfassaden fehlen. Der Platz wirkt somit auf natürliche Weise offen und durchlässig und erhält seine Identität eher durch den markanten Baumbestand. Diese Grundcharakteristik spielte auch bei der Neugestaltung eine wichtige Rolle.

Der Platz soll Menschen jeden Alters anziehen und sie zum Verweilen einladen. Diese Ziele spiegeln sich auch in den einzelnen Gestaltungsmerkmalen wieder:

So wurden unmittelbar an den Platz angrenzende Flächen mit harten Belägen (Betonplatten bzw. Asphalt mit Rieseleinstreu) ausgestattet, um den Zugang z. B. für Personen im Rollstuhl oder mit Kinderwagen zu erleichtern. Die zentrale Fläche des Platzes besteht dagegen aus einer wasserdurchlässigen Decke mit gröberem Splitt, um die Wasserversorgung der Bäume sicherzustellen.

Großer Wert wurde auf ein möglichst vielfältiges Angebot an Sitzgelegenheiten gelegt. Sitzgelegenheiten existieren mit und ohne Holzauflage sowie mit und ohne Rücken- und Armlehnen. Außerdem sind sie derart gestaltet, dass sie den ergonomischen Anforderungen älterer Personen gerecht werden.

An der östlichen Seite des Platzes ist eine Bühne in Form eines zweistufigen Podestes vorgesehen, wo den Nutzern des Platzes kulturelle Attraktionen geboten werden sollen. Die Stadt wird demnächst örtliche Kulturschaffende, Anlieger und diejenigen Akteure, die an der Planung mitgewirkt haben, einladen, um ein Rahmenkonzept zur Organisation und Koordination von Veranstaltungen abzustimmen. Auch die Cafeteria, die in der Alten Knabenschule für die Volkshochschule eingerichtet wird, wird zur Belebung des Platzes beitragen, da sie öffentlich zugänglich sein soll.

Zentrales Element: das Wasserspiel:

Das originellste Charakteristikum des neuen Platzes wird ein Wasserspiel im südlichen Bereich darstellen. Zentraler Bestandteil ist eine von Künstlern gestaltete Betonskulptur, über die Wasser laufen kann, das aus mehreren Düsen und Ventilen gespeist wird. Der Wasserfluss kann von den Benutzern des Platzes durch Betätigen verschiedener Pumpen aktiviert werden. In diesem Sinne soll das Wasserspiel die Besucher neugierig machen und ihre Aufmerksamkeit schärfen.

Es gibt keine vorgefertigte Anleitung zum Betätigen der Pumpen, die Besucher sollen zum eigenen Ausprobieren angeregt werden. So kann es z.B. Kindern als Spielelement und gleichzeitig älteren Menschen als Beobachtungsobjekt dienen. Auch der Gedanke des Wassersparens wurde selbstverständlich berücksichtigt.

Die Anlage ist so ausgerichtet, dass es sich um sehr maßvolle Wassermengen handelt, die hier zum Einsatz kommen. Die Wasserfunktionen werden jedoch erst ab Frühjahr 2010 nach Ende der Frostperiode zur Verfügung stehen. Die Beleuchtung und die Bühne werden im Laufe des Oktobers installiert. Die Bepflanzung folgt Ende Oktober/Anfang November.

Zur Namensgebung:

Mit der Neugestaltung des Platzes geht auch die neue Namensgebung einher. Um einen unmittelbaren lokalen Bezug zu schaffen, sprach sich in der Stadtratssitzung am 23. Juni eine große Mehrheit für die Bezeichnung „Niederbronnerplatz“ aus. Damit wird das 150-jährige Wirken der Niederbronner Schwestern in Fürstenfeldbruck gewürdigt, die bereits 1859 in die Amperstadt kamen. Herausragende Bedeutung erlangten sie vor allem in der Kranken- und Altenpflege und in der Ausbildung junger Frauen im sozialen Bereich.

So wurde 1926 das Jugendheim St. Sofia verwirklicht, ab 1927 wurden Näh- und Handarbeitskurse angeboten, später eine Haushaltsschule und 1979 ein Altenwohn- und -pflegeheim errichtet. Dieses soziale Engagement prägt noch heute das Areal zwischen
Kirchstraße, Theresianumweg und Schulweg – ganz im Sinne der Absicht, den Platz als Treffpunkt für alle Generationen zu gestalten.

Stadt Fürstenfeldbruck | Bei uns veröffentlicht am 13.10.2009

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